Trailrunning auf den Wallberg
Wir waren Mitte Februar 2021 für einen Tagesausflug zum Trailrunning am Wallberg am Tegernsee. Aufgrund des tollen Ausblicks auf den Tegernsee ist der Wallberg ein beliebtes Ausflugsziel. Ich nehme Euch mit auf unsere Tour!
25.02.2021
Es ist Februar 2021 und es ist kalt. So richtig kalt! Über mehrere Tage waren um die minus 8 bis minus 15 Grad angesagt - auch tagsüber. Was macht man bei so einem arktischen Wetter also am Besten? Zu Hause bleiben? Das haben sich vermutlich die meisten von Euch gedacht! Aber nicht so mein Freund Patrick und ich :-)
Nachdem wir diesen Wetter schon die ein oder andere Tour gemacht hatten und am Wochenende davor ebenfalls am Tegernsee einen wunderbaren Trailrun auf die Neureuth, den Gindelalmschneid und die Kreuzbergalm an der Ostseite des Tegernsees gemacht hatten, hatten wir uns für den Valentinstag die Tour auf den Wallberg am südlichen Ufer des Tegernsees herausgesucht. Ich selbst war im Sommer 2020 schon einmal auf dem Wall- und Setzberg, als wir unseren ersten Trailrun-Ausflug des Jahres mit den Adidas Runners Munich unternommen haben. Nachdem ich von damals noch wusste, dass der Ausblick über den Tegernsee vom Wallberg einfach wunderbar ist, war also der Wallberg unser präferiertes Ausflugsziel für das Wochenende. Neben Patrick und mir konnte ich noch Anne überzeugen, mitzukommen. Anne habe ich im Frühjahr 2019 über das Rookie Programm der Adidas Runners Munich kennengelernt, als sie mit dem Laufen angefangen hat. Im Sommer 2019 habe ich sie dann auf eine neue 10-Kilometer-Bestzeit bei der Adidas Runners City Night gepacet (54:34 Minuten, Pace 5:25 Minuten/Kilometer). Und seither kenne ich also Anne, die im Laufe der zwei Jahre zu einer absoluten Läuferin geworden ist. Als ich ein paar Tage vor unserem Ausflug zum Wallberg mit ihr in Allach laufen war, hatte sie schon gesagt, dass sie gerne mal auf eine Tour mitkommen möchte. Ihr Mann hat sie also am Valentinstag mit uns mitfahren lassen und gemeinsam haben wir der Eiseskälte getrotzt!
Bei so kaltem Wetter ist das Zwiebelprinzip sehr zu empfehlen, wenn man sich überlegt, was man so anziehen soll. Das heißt, mehrere Lagen und Schichten übereinander, die man dann natürlich auch relativ schnell wieder ausziehen kann. Und ich muss sagen, das war an dem Tag auch gut. Ich hatte am Anfang insgesamt vier Schichten an, also T-Shirt, zwei dünnere adidas Terrex Pullis und dann noch eine Windjacke oben drüber. Und es hat nicht lang gedauert, bis ich einen der Pullis wieder ausgezogen habe.
Aber kommen wir jetzt erstmal zur Tour an sich! Wir sind mit dem Auto zur Talstation der Wallbergbahn gefahren, wo es einen relativ großen Parkplatz gibt. Der Parkplatz selbst war jetzt im Februar kostenpflichtig, die Tagesgebühr belief sich auf 5 Euro. Wir haben die Gebühr bezahlt, theoretisch kann man aber auch auf der Straße zur Talstation parken, was an dem Tag auch einige gemacht haben.
Mit im Trailrunning-Rucksack hatten wir neben der obligatorischen Verpflegung (belegte Semmel, Notfallriegel etc.) natürlich auch unsere Grödel! Ich habe Patrick zu seinem Geburtstag Ende Januar die Snowline Chainsen Trail in Größe XL geschenkt und mir die gleichen in Größe L selbst gekauft. Ich hatte am Anfang auch überlegt, die Snowline Chainsen Pro zu kaufen, die etwas längere Spikes als die Trail haben, mich dann aber für die Trail-Version entschieden. Laut offizieller Beschreibung bieten die Spikes "optimalen Grip auf Schnee und Eis und taugen für winterliche Wanderungen eben so gut wie zum Rodeln oder Laufen im verschneiten Wald." An sich ist es relativ einfach, sie anzuziehen. Einfach über die Schuhe drüber und fertig!
Als wir am Auto losgelaufen sind, hatten wir die Grödel noch nicht über den Schuhen. Als wir in die Tour, die man nicht verfehlen kann, eingebogen sind, lag jedoch komplett Schnee, weshalb wir uns direkt unten an der Talstation noch dazu entschieden haben, die Grödel überzuziehen, was definitiv eine gute Entscheidung war! Denn im unteren Bereich unserer Tour war der Weg zwar gut gespurt, aber es lag dauerhaft Schnee, zum Teil waren einige Stellen auch vereist. Von unserer Tour auf die Neureuth, den Gindelalmschneid und die Kreuzbergalm in der Woche davor wussten wir noch, dass man vor allem bergab auch auf eisigen Stellen super mit den Gröden laufen kann!
Wenn man die Tour Richtung Wallberg ab der Talstation der Wallbergbahn startet, geht es ein Stück einfach ziemlich geradeaus, bis es dann zu einer Abzweigung kommt. Dort kann man sich entweder für den Sommer- oder den Winterweg entscheiden. Wir haben uns letztendlich für den Sommerweg und die linke Abbiegung entschieden, was eigentlich eher zufällig war, denn ich hatte mir die Strecke vom Trailrun mit den Adidas Runners Munich auf meine Garmin Forerunner 245 Music gezogen und damals sind wir eigentlich rechts rum auf den Winterweg abgebogen. Letztenendes kommt es aufs Gleiche raus, denn beide Wege führen - natürlich zum Gipfel! Der Sommerweg ist insgesamt ein bisschen besser zu laufen, da er über einige Serpentinen auf den Wallberg führt. Auf der linken Seite seht ihr die Tour, wie sie nachher in meiner Garmin Connect App ausgesehen hat. Darauf sieht man gut, wie sich die Serpentinen auf den Berg hoch ziehen. Wir haben uns am Ende dazu entschieden, die gleiche Route auch wieder runterzulaufen, weil der Weg, wie schon gesagt, gut laufbar ist - das ist ja vor allem bergab beim Trailrunning doch ein wichtiger Faktor!
Nach etwa fünfeinhalb Kilometern bergauf erreicht man schließlich die Bergstation der Wallbergbahn - direkt daneben liegt eine wunderschöne kleine Kapelle, von der man aus einen traumhaften Blick über den Tegernsee hat! Wir hatten an dem Tag Glück - es zwar zwar arktisch kalt (auf dem Wallberg selbst hatte es mittags um die 10 Grad minus), aber dafür auch ein wunderschöner Tag mit blauem Himmel und viel Sonnenschein! Vom Hang unterhalb der Kapelle starten übrigens auch immer eine Vielzahl von Gleitschirm- und Drachenflieger. Im Sommer letzten Jahres ging es dort zu wie am Stachus, jetzt im Februar war keiner zu sehen, zumindest nicht, als wir oben waren. Auf dem Weg nach unten haben wir dann einen Gleitschirmflieger direkt überhalb unserer Köpfe gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass es an dem Tag aber auch vielleicht einfach zu kalt war.
Nachdem ich vergangenen Sommer nicht mehr ganz bis auf den Gipfel vom Wallberg rauf bin, wollte ich unbedingt dieses Mal ganz hinauf - ohne zu bedenken, dass ja nicht unbedingt wenig Schnee liegt... Wir hatten zwar die Grödel an, an einigen Stellen ist es aber teilweise schon etwas steil gewesen, so dass man trotz Grödel und Stöcke Angst haben musste, abzurutschen. Die Sache ist die, ich bin halt auch einfach ein Angsthase, wenn es um so etwas geht - und noch dazu bin ich nicht ganz schwindelfrei, wenn es um Höhen geht. Auf den Gipfel vom Wallberg rauf war das nicht ganz so schlimm, aber oben am Gipfel hatte ich teilweise schon dieses Gefühl von Unbehagen, weshalb wir oben dann zwar kurz Pause gemacht und etwas gegessen haben uns aber auch nicht allzulang aufgehalten haben. Mit ein Grund dafür war natürlich auch, dass es vor allem oben auf dem Gipfel auch eisig kalt war! Ohne Handschuhe sind dir die Hände da relativ schnell eingefroren.
Ich muss aber sagen - der Weg auf den Gipfel hat sich sowas von gelohn! Der Ausblick von oben ist einfach der Wahnsinn und nachdem wir ja einen wunderschönen Tag erwischt hatten, hat man wirklich kilometerweise sehen können. Hier noch ein paar Eindrücke:
Vom Gipfel oben ging es dann über das kurze steile Stück wieder zurück Richtung Kapelle - auf den letzten Metern nach unten hat es mich dann noch schön auf den Hintern gelegt und ich bin den Rest einfach runtergerutscht. Dadurch, dass teilweise so viel Schnee lag, haben nämlich auch unsere Grödel nicht mehr wirklich viel gebracht. Runter ging es dann, wie schon erwähnt, ebenfalls wieder über den Sommerweg, weil einfach besser zu laufen. Insgesamt sind wir dann am Ende übrigens auf 12,86 Kilometer mit 904 Höhenmetern gekommen - also eine schöne Tour, die sicherlich für die meisten gut zu bewältigen ist.
Ich hoffe, Euch hat dieser kleine Einblick in unsere Tour auf den Wallberg gefallen. In den kommenden Wochen werde ich sicherlich noch weitere Erfahrungsberichte zu unseren Touren auf den Herzogstand/Heimgarten, die Neureuth/Gindelalmschneid/Kreuzbergalm oder unsere letzte Tour auf die Priener Hütte am Geigelstein aufschreiben. Bis dahin freue ich mich, wenn ihr mir über das Kontaktformular Eure Fragen oder Euer Feedback schreibt!
Eure Romy